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Mittwoch, 10. Februar 2010

Knastologie

Um ganz leicht und schnell zu Geld zu kommen, braucht man eigentlich nur drei Dinge. Eine schräge Idee, eine blauäugige Person, die darauf hereinfällt und viel, viel Zeit, um die Tricks auszutüfteln.
Um ungestört dieser großen Denkaufgabe nachkommen zu können, sind jene Aufenthaltsorte am praktischsten, deren Fenster vergittert sind, denn wo sonst, wenn nicht dort, kann man alleine oder mit Gleichgesinnten Tage, Wochen, ja sogar Jahre, daran basteln..
Es fällt doch auf, dass diese Denksportler zwar irgendwann von der Polizei geschnappt werden, jedoch meist bereits schon einschlägig vorbestraft sind, und deshalb liegt die Vermutung nahe, dass gerade eine Haftanstalt die beste Brutstätte für kleine und große Gaunereien ist. Die reinste Schizophrenie ist allerdings, dass der Steuerzahler, der gerade vor diesen schrägen Genossen und deren Ideen geschützt werden soll, sie im Endeffekt auch noch finanziert.
Wir wissen doch alle, dass sich durch diverse Reformen der Strafvollzug, in einen, wenn auch unfreiwilligen, Hotelaufenthalt entwickelt hat.Wer wird sich denn da noch mit der harten Arbeit eines Ausbruchs befassen und darüber grübeln, wie und wann er die Gitter unbemerkt durchsägen, oder mit dem Suppenlöffel einen Tunnel graben könnte. Das einzige Hindernis scheint zu sein, dass die Entlassung aus dieser Idylle früher als gedacht und daher unverhofft über sie hereinbricht, also zu früh, um die geplanten Gaunereien gedanklich mit den Komplizen beendet zu haben. Wie sonst soll man es sich denn erklären, dass viele dieser Galgenvögel von der Polizei erneut eingefangen werden und als Pechvögel wieder im Käfig landen?
Es scheint sich jedoch zu lohnen und der Eindruck verstärkt sich, wenn man erfährt, dass ein zu 168 Jahren verurteilter Knastologe, schon nach sieben Jahren auf die ahnungslose Gesellschaft losgelassen wird. Da kommt man doch auf die Idee, mal eine Haftentlassungs-Prozentsatzrechnung. aufzustellen.
Habe ich glatt gemacht und bin dann zu dem Resultat gekommen, dass es gar nicht so übel wäre, mal ab und zu eine Bank zu überfallen und die Beute verschwinden zu lassen, bevor man von der Polizei erwischt wird. Bei einer Strafe von 10 Jahren, müßte man nämlich schon nach 5 Monaten auf freiem Fuß sein, so jedenfalls sieht die Prozentrechnung aus.Für 5 Monate Knast, winkt die Freiheit schon nach ´ner Woche!
Mit entsprechender Vorbildung kann man sich da schon eine Menge zusammen gaunern. Das sind doch ganz grandiose Zukunftsaussichten, oder ?

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